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Die Module der Gewaltprävention

Bei dem Gewaltpräventionskurs "Gemeinsam gegen Gewalt" finden Sie kein starres Kursprogramm. Die Kursinhalte werden vielmehr an den konkreten Bedarf und die Teilnehmer angepasst. Sie können die Inhalte wie bei einem Baukastensystem auswählen und kombinieren. Die Dauer, die Häufigkeit und auch die speziellen Inhalte zu den Modulen werden individuell vereinbart und auf Ihren Bedarf angepasst.

MOBBING

SELBST
BEHAUPTUNG

SELBST
VERTEIDIGUNG

FAIRE
KLASSE

ANSPRACHE
DURCH
ERWACHSENE

MEIN KÖRPER
GEHÖRT MIR

Mobbing

Mobbing unter Kindern und Jugendlichen ist ein alarmierendes soziales Problem, das weitreichende Auswirkungen auf die physische und emotionale Gesundheit junger Menschen haben kann. Mobbing manifestiert sich in verschiedenen Formen, darunter - physisches Mobbing, bei dem körperliche Gewalt oder Bedrohungen im Mittelpunkt stehen, - soziales Mobbing, das oft Isolation und Ausgrenzung mit sich bringt, - emotionales Mobbing, das sich durch Beleidigungen und das Zerstören des Selbstwertgefühls äußert sowie - Cybermobbing, das im digitalen Raum stattfindet und in Form von belästigenden Nachrichten oder öffentlichen Bloßstellungen auftritt. Die Folgen von Mobbing bei Kindern und Jugendlichen sind schwerwiegend und reichen von Depressionen, Angstzuständen und einem geringen Selbstwertgefühl bis hin zu Schulabbruch, Selbstverletzung oder gar Suizid. Es ist daher von größter Bedeutung, Mobbing bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung zu ergreifen. Dieses Modul richtet sich jedoch nicht nur an Kinder, die bereits von Mobbing betroffen sind. Nur “Opferarbeit” zu leisten wäre im Rahmen einer präventiven Maßnahme keinesfalls ausreichend. Sowohl “Täterarbeit”, ohne mit dem Finger zu zeigen, als auch Arbeit mit Zeugen von Mobbinghandlungen, wird es erst effektiv ermöglichen, Mobbingvorfälle zu vermeiden. Mobbing ist kein Problem des Einzelnen, sondern ein Problem einer gesamten Gruppe bzw. Klasse. Nur gemeinsam können wir diesem Problem begegnen. Inhalte des Moduls Aufklärung über Ursachen, Formen und Folgen von Mobbing und dem Mobbing-Täterkreis; Erlernen von Strategien zur Vermeidung und Beendigung von Mobbinghandlungen durch verschiedene Übungen, Spiele und Rollenspiele

Faire Klasse

Ein faires Klassenzimmer, eine faire Klasse und eine gerechte Klassengemeinschaft sind grundlegende Bestandteile eines gesunden schulischen Umfelds. In einem fairen Klassenzimmer geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch um die Entwicklung sozialer Fähigkeiten und die Förderung eines respektvollen Umgangs miteinander. In einer fairen Klasse werden die Schüler und Schülerinnen ermutigt, ihre Meinungen und Ideen zu teilen, ohne Angst vor Ausgrenzung oder Ablehnung haben zu müssen. Hier werden Unterschiede in Geschlecht, Herkunft, Religion und Fähigkeiten akzeptiert und als Bereicherung angesehen, die die Vielfalt der Klasse ausmacht. Eine gerechte Klassengemeinschaft zeichnet sich durch Zusammenarbeit und Empathie aus. Die Schüler und Schülerinnen lernen Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen, anderen zuzuhören und sich in die Lage ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen zu versetzen. Eine faire Klasse ist nicht nur für das schulische Lernen, sondern auch für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler von entscheidender Bedeutung. Inhalte des Moduls Erarbeitung der Grundpfeiler Toleranz, Respekt und soziale Verantwortung; Erlernen alternativer Konfliktlösungsstrategien; Übungen, Spiele und Rollenspiele

Selbstbehauptung

Selbstbehauptung ist eine essentielle Fähigkeit, die jedem Menschen helfen kann, ein selbstbewusstes und erfüllteres Leben zu führen. Sie bezieht sich auf unsere Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse, Meinungen und Grenzen klar und respektvoll auszudrücken, ohne dabei die Gefühle oder Rechte anderer zu verletzen. Selbstbehauptung ermöglicht es uns, unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu kommunizieren, was zu gesunden zwischenmenschlichen Beziehungen führt. Selbstbehauptung fördert das Selbstwertgefühl. Wenn wir in der Lage sind, für uns selbst einzustehen und unsere Meinungen zu vertreten, fühlen wir uns stärker und selbstbewusster. Dies trägt dazu bei, Unsicherheiten zu überwinden und ein positives Selbstbild aufzubauen. Durch Selbstbehauptung können wir ein aktiveres und selbstbestimmtes Leben führen, in dem wir uns selbst und unsere Interessen respektieren und schützen können. Es ist eine Fähigkeit, die in persönlichen Beziehungen, im Beruf und in vielen anderen Lebensbereichen von unschätzbarem Wert ist. Inhalte des Moduls Übungen, Spiele und Rollenspiele, unterstützt durch Bücher und Lernmaterialien

Selbstverteidigung

Selbstverteidigung ist die Fähigkeit und das Recht, sich selbst oder andere vor einer unmittelbaren physischen Gefahr zu schützen. Selbstverteidigung zielt darauf ab, Gefahren zu minimieren und die persönliche Sicherheit zu gewährleisten. Dabei geht es nicht nur um körperliche Fertigkeiten, sondern auch um Selbstbewusstsein, Prävention und die Fähigkeit, Konflikte zu deeskalieren. Selbstverteidigung muss immer situationsbezogen angemessen und verhältnismäßig sein, erfordert aber nicht ein bloß passives Abwehren der Angriffshandlungen, sondern erlaubt auch aktive Gegenwehr. Selbstverteidigung hat niemals zum Ziel, andere zu verletzen, sondern ausschließlich das Ziel, selbst nicht verletzt zu werden. Damit Kinder und Jugendliche genau diesen Anforderungen an angemessene und verhältnismäßige Selbstverteidigungshandlungen gerecht werden können, wird neben Selbstverteidigungstechniken ein mehrstufiges, klar strukturiertes Vorgehen unterrichtet. Inhalte des Moduls Selbstverteidigungstechniken, Deeskalationstechniken, mehrstufiges Vorgehen, angemessene und verhältnismäßige Selbstverteidigung

Ansprache durch Erwachsene

Es kommt immer wieder und leider viel zu oft vor, dass Kinder und Jugendliche von Erwachsenen am Schulweg, in der Nähe des Schulgeländes, in der Nähe von vertrauten Spielplätzen und ähnlichen Orten angesprochen werden, um sie in Gespräche zu verwickeln oder mit verschiedenen Versprechen anzulocken. Daher ist es wichtig, dass Kinder über die Risiken und Gefahren informiert werden, die mit dem Ansprechen und der Annäherung durch fremde Erwachsene einhergehen können. Wichtig ist hierbei nicht nur, Kinder und Jugendliche über diese Gefahren zu informieren, sondern eben genau solche Situationen in unterschiedlichen Szenarien auch zu üben und zu festigen. Nur so können Kinder auch die erlernten richtigen Verhaltensweisen zuverlässig abrufen. Gefährliche Situationen in diesem Themenkreis können für Kinder und Jugendliche jedoch nicht nur bei Ansprache von gänzlich fremden Erwachsenen entstehen, sondern auch bei Ansprachen von erwachsenen, den Kindern jedoch bekannten Personen. So etwa der Nachbar, der immer so nett grüßt, der Papa oder die Mama eines anderen Kindes am Spielplatz oder der Arbeitskollege von Mama oder Papa, den das Kind schon einmal getroffen hat. Kinder und Jugendliche müssen den Unterschied zwischen “bekannt sein” und “wirklich kennen” lernen und verinnerlichen, um richtig reagieren zu können. Inhalte des Moduls Information/Aufklärung, Bücher, Materialien; Üben der richtigen Reaktion durch Szenarientraining

Strichmännchen, Junge mit gebrochenem Herz wird von Erwachsenem an der Hand gezerrt

Mein Körper gehört mir

“Mein Körper gehört mir” ist ein wichtiger und einfacher Grundsatz, der Kindern beigebracht werden soll, um ihnen ein Verständnis für persönliche Grenzen und Selbstbestimmung zu vermitteln. Dieser Grundsatz lehrt Kinder, dass sie das Recht haben, darüber zu entscheiden, was mit ihrem Körper geschieht und dass niemand - weder Erwachsene noch andere Kinder - das Recht haben, sie gegen ihren Willen zu berühren oder zu verletzen. Dieser Grundsatz lehrt den Kindern darüber hinaus auch, Respekt vor den Grenzen anderer zu haben. Sie lernen, dass es wichtig ist, ein “Nein” ihres Gegenübers zu respektieren. Der Grundsatz “Mein Körper gehört mir” ist ein erster Schritt, um Kindern beizubringen, wie sie sich vor körperlichem Missbrauch und Belästigung schützen können. Es ermutigt sie, “Nein” zu sagen und sich an vertrauenswürdige Erwachsene zu wenden. Dieser Grundsatz schützt jedoch nicht nur vor körperlichem Missbrauch. Er schützt Jugendliche auch davor, aus bloßer Scham oder Angst nicht mehr gemocht oder anerkannt zu werden, sexuelle Handlungen durchzuführen oder zu dulden, für die sie eigentlich noch nicht bereit sind. Inhalte des Moduls Aufarbeitung und Aufklärung durch unterstützende Materialien; Übungen, Rollenspiele, Spiele

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